Verkehrsaufteilung im Gleisdreieck im Rahmen der Einhausung der zweigleisigen Spange Trudering-Daglfing

Antrag: Verkehrsaufteilung im Gleisdreieck im Rahmen der Einhausung der zweigleisigen Spange Trudering-Daglfing

Die Deutsche Bahn und die Stadt München werden aufgefordert, nach der grundsätzlichen Einigung auf Realisierung und Finanzierung der Einhausung der zweigleisigen Spange Trudering-Daglfing dafür Sorge zu tragen, dass nach den bevorstehenden, langjährigen Bauarbeiten im Moosfeld Gestaltung, Wegeführung und Aufenthalt im Gleisdreieck von hoher Qualität und Nachhaltigkeit geprägt sein werden. Deshalb bittet der BA14 Folgendes zu prüfen:

  1. Die künftigen Auto-, Fuß- & Radverkehrsbeziehungen im Gleisdreieck sollen möglichst direkt, attraktiv und verkehrssicher geführt werden:
    • So soll zusätzlich zur vorgesehenen barrierefreien Rampe ein einfacher Fußgängersteg an der Xaver-Weismor-Straße über Einhausung und Hachinger Bach als Ersatz für die sonst entfallende Direktverbindung für Anlieger in den südwestlich gelegenen Park entstehen.
    • Aufgrund von absehbar zunehmendem Kinder- & Jugendsport sowie Rad- und Freizeitverkehr durch die neue Unterführung Thomas-Hauser-Straße soll einer räumlich erhöhten, attraktiven und sicheren Fuß- und Radwegeführung dort eine hohe Priorität eingeräumt werden. Die Fußgänger und Radfahrenden sollen sich gemeinsam einen alleinigen Durchgang teilen getrennt von dem Autoverkehr, damit auch die Kinder auf dem Fahrrad sicher zum Sportplatz des ESV München Ost kommen können.
    • Für die Zeit der Baumaßnahme ist darauf zu achten, dass Einschränkungen für die Erreichbarkeit des Fußballplatzes des ESV München Ost und der Flächen der jetzigen Pädagogischen Farm auf ein absolut notwendiges Minimum reduziert werden. Eine frühzeitige Koordinierung mit den Betroffenen ist unerlässlich.
    • Fußgänger sollen zwischen der Rampe an der Xaver-Weismor-Straße und der Bahntrasse nach Riem auch erhöht auf dem gen Norden sanft abfallendem Bahndeckel flanieren können.
    • Zur optimalen Vernetzung der Stadtviertel Trudering, Moosfeld, Daglfing, Zamdorf (Gewerbeband) und Berg am Laim sowie der Anbindung an den vorgesehenen Schnellen Radweg München-Ebersberg sollen möglichst direkte Radverbindungen mit Vermeidung unnötiger Steigungen und Umwege entstehen, unter der Bedingung, dass dies mit keinerlei Einschränkungen für den Lärmschutz der Anwohner und dafür keine zusätzliche Inanspruchnahme privater Flächen erforderlich ist.
      a) Für die Verbindung nach Daglfing/Zamdorf bedeutet dies, dass eine mehrfache Querung der Einhausung möglichst vermieden und der Vorschlag einer Führung/Einbettung des Radwegs von der Xaver-Weismor-Straße parallel zur Einhausung geprüft werden soll. Alternativ kann eine direkte Radverbindung auf der Einhausung geprüft werden
      b) Nach der Unterquerung der Bahntrasse Berg am Laim – Riem soll in enger Abstimmung mit dem zuständigen BA 13 Bogenhausen neben dem Anschluss nach Daglfing zur Burgauer Straße auch eine direkte Fuß- & Radverbindung nach Zamdorf (Gewerbeband) geprüft werden.
      c) Eine weitere Verbindung nach Westen (südlich des neuen Betriebswerks entlang der aktuellen Baustraße bis zum S-Bhf. Berg am Laim) sollte ebenfalls auf Realisierbarkeit untersucht werden.
  2. Der BA 14 stellt fest, dass die zu erwartende Mehrbelastung mit LKW im Falle einer Abhängung der Thomas-Hauser-Straße der Umsetzung des „Radentscheidprojekts Truderinger Straße“ zuwiderlaufen würde.

    Mobilitätsreferat und Planungsreferat werden deshalb aufgefordert, sich bei der Deutschen Bahn dafür einzusetzen, dass im Rahmen der weiteren Planung der „Daglfinger/Truderinger Kurve“ die Thomas-Hauser-Straße nicht abgehängt wird, sondern die Anbindung der KFZ-Verwahrstelle in Richtung Norden durch das Gewerbegebiet am Moosfeld erhalten bleibt.

    Sofern für die Umsetzung des Abschnitts „Ausbau Bahnhof Trudering“ weiterhin von einem Teilabbruch und einer Aufweitung der Schatzbogenbrücke auszugehen ist, werden Mobilitätsreferat und Planungsreferat gebeten darzustellen, wie die Verkehrsströme im MIV-Bereich in dieser Zeit abgewickelt werden sollen.
  3. Die neu zu gestaltenden Grün-/Spiel- und Sportanlagen zwischen Einhausung und Thomas-Hauser-Straße (südlich der Rampe an der Xaver-Weismor-Straße) sollen ebenso wie die darin vorgesehene neue Führung des Hachinger Bachs mit möglichst hoher Aufenthalts- und Ausstattungsqualität ausgeführt und mit Blick auf die nach Südwesten ausgerichtete, offene Galerie der Einhausung mit angemessenem Lärmschutz ausgestattet werden. Beim Angebotsumfang der Spiel- und Freizeitflächen (Bolzplatz, Skate-Anlage, Kinderspielplatz) sollen keine Abstriche gemacht werden. Wir bitten die Stadtverwaltung um Prüfung der dort anzusetzenden (Münchner) Lärmschutzrichtwerte für öffentliche Grünanlagen und Spielplätze und proaktive Übermittlung der Info an die DB und den BA. Zudem mögen Stadtverwaltung und Deutsche Bahn prüfen, ob und wo in der näheren Umgebung Ersatzflächen für die voraussichtlich entfallenden Kleingärten entlang der Bahnstrecke zur Verfügung gestellt werden können.

Begründung:

Der BA14 begrüßt ausdrücklich die inhaltliche und finanzielle Einigung aller Beteiligten und den Beschluss des Stadtrats zur Einhausung der zweigleisigen Spange Trudering-Daglfing vom 23.10.2024.

Trotz bzw. wegen des Ausbaus der Bahninfrastruktur gibt es im Gleisdreieck künftig deutlich mehr Funktionen als bisher. Fortbestehen wird neben der Kfz-Verwahrstelle hoffentlich auch die pädagogische Farm, zudem wird schon bald auf dem Platz des ESV München-Ost Fußball gespielt. Außerdem sind die Offenlegung und Neuführung des Hachinger Bachs durch das Gebiet sowie die Neugestaltung/Neuanlage des derzeitigen Parks zwischen Xaver-Weismor- und Thomas-Hauser-Straße vorgesehen. Hinzu kommt – angesichts der enormen baulichen Veränderungen – die einmalige Gelegenheit, zahlreiche (seit Jahren fehlende) direkte (Rad-)Verkehrsverbindungen zwischen den Stadtvierteln Trudering, Moosfeld, Daglfing, Zamdorf (Gewerbeband) und Berg am Laim für künftige Generationen quasi als Beifang mit zu realisieren.

Angesichts der Belastungen und Entbehrungen, die aufgrund der langjährigen Bauarbeiten auf die Anlieger zukommen, erscheint es daher nur logisch, dass die Wiederherstellung des Status Quo bei Weitem nicht ausreicht, sondern besondere Anstrengungen von Bahn und LHM erwartet werden, damit das neue Gleisdreieck zu einem besonders attraktiven und multipel nutzbaren, bürgerfreundlichen Ort wird.

Mehrheitlich angenommen vom Bezirksausschuss am 29.4.25

Der Link zum RIS erfolgt, sobald der Antrag öffentlich ist.