Trudering-Riem

Planungsbeirat zur Quartiersentwicklung für den 5. Bauabschnitt Messestadt / Arrondierung Kirchtrudering

Antrag

Der Bezirksausschuss Trudering-Riem fordert den Oberbürgermeister und die Münchner Stadtverwaltung auf, insbesondere das Planungsreferat, sich für die Gründung eines „Planungsbeirat zur Quartiersentwicklung für den 5. Bauabschnitt Messestadt / Arrondierung Kirchtrudering“  in einem frühen Planungsstadium einzusetzen. Als Vorbild könnte das „Konsortium Prinz Eugen Park“ dienen. Es ist beabsichtigt, dass alle Akteur*innen eingebunden werden, die sich in dem Neubaugebiet mit dem Bau von Wohnungen und Gewerbeeinheiten engagieren wollen, sowie Träger von Infrastruktureinrichtungen. Neben den privaten Bauträgern ist die Mitwirkung der neuen städtischen Wohnungsbaugesellschaft „Münchner Wohnen“ und der Münchner Wohnungsbaugenossenschaften anzustreben, ebenso die beiden Wohnungsbaugesellschaften des Freistaat Bayern und karitative Akteure. Auch eine Stellvertreter*innenabordnung der Nachbarschaften in Kirchtrudering und der Messestadt sollte mitwirken, oder einzelne städtische Referate wie z.B. das Sozialreferat.

Ziel ist ein kooperativer Diskussionsprozess, der die weiteren Planungen für ein neues lebenswertes Stadtquartier für ALLE unterstützt. Wünschenswert dabei wäre, wenn durch diesen „Planungsbeirat zur Quartiersentwicklung“ Grundlagen für langfristige Beteiligungsstrukturen geschaffen werden könnten, z. B. einen Quartiersrat und eine Genossenschaft für Quartiersorganisation, wie im Prinz-Eugen-Park mit dem „GeQo e.V.“ bereits seit Jahren erfolgreich etabliert.

Die Erfahrungen aus der Entwicklung der Messestadt, z. B. bei der Einrichtung von Gemeinschaftseinrichtungen und des nachbarschaftlichen Zusammenlebens sind dabei wichtig. Die vielfältigen Akteur*innn, aber auch tätige Einrichtungen (Jugend, Kirchen, Polizei, Migration, Versorgung, etc.) sollen beratend zur Seite stehen.

Das Planungsreferat wird gebeten, in der aktuellen Phase (Erarbeitung eines Gestaltungsleitfaden)  die Federführung für diesen kooperativen Planungsprozess zu übernehmen mit dem Ziel, diesen neuen Beirat arbeitsfähig zu installieren und nach Möglichkeit eine entsprechende Charta als Arbeitsgrundlage zu erarbeiten.

Begründung

Ein Planungs- und baubegleitender Beirat aus den wesentlichen Akteur*innen hat sich im Prinz Eugen Park als ein sehr sinnvolles und gewinnbringendes Arbeitsgremium erwiesen. Das sichtbare Ergebnis, ein sehr lebenswerter neuer Stadtteil, wurde nochmal eindrucksvoll bestätigt von wichtigen langjährigen Akteur*innen bei einem Stadtteilteilspaziergang am 21.9.2024. Dabei wurde auch von wichtigen Planungsbeteiligten für den 5. BA Messestadt signalisiert, einen solchen kooperativen Planungsprozess ausdrücklich zu unterstützen.

Es wäre also sehr wünschenswert, wenn für das neue Siedlungsquartier am westlichen Rand der Messestadt mit voraussichtlich bis zu 2.500 Wohnungen bzw. bis zu 6.000 neuen Bewohner*innen und der erforderlichen Infrastruktur ein vergleichbares Gremium den Planungs- und Bauprozess kooperativ begleiten und die Grundlagen für längerfristige Beteiligungsstrukturen wie z. B. einen Quartiersrat legen könnte. 

Bereits in einer frühen Planungsphase hat das „Konsortium Prinz Eugen Park“ seine Arbeit aufgenommen und anschließend das Bauvorhaben während der gesamten Planungs- und Bauphase gewinnbringend und inspirierend begleitet. Die im entstehenden Prinz Eugen Park aktiven Wohnungsgesellschaften, Wohnbaugenossenschaften, Baugemeinschaften, Bauträger  (und die israelische Kultusgemeinde als eigenständiger Bauträger) haben sich zu einem Konsortium zusammengeschlossen mit dem Ziel ein lebendiges und lebenswertes Quartier zu entwickeln mit wichtigen Schwerpunkten.

Diese Schwerpunkte bzw. Ziele, fixiert in der Charta der Quartiersvernetzung, sollen auch die Ziele und Schwerpunkte für die Arbeit des „Planungsbeirat zur Quartiersentwicklung“ im 5. Bauabschnitt Messestadt bilden, ergänzt um   2 zusätzliche Schwerpunkte:

  • Planung von Geschäften und Arztpraxen für eine gute Nahversorgung
  • Umsetzung eines Mobilitätskonzepts
  • Beteiligung der (zukünftigen) Bewohner*innen
  • Planung und Organisation von Gemeinschaftseinrichtungen
  • Angebote zur Vernetzung und Nachbarschaftsentwicklung
  • Entwicklung der Grünflächen
  • Entwicklung lebendiger Erdgeschoßzonen mit Arbeiten, Gewerbe u. (Sozio-)Kultur

Diese 7 Schwerpunkte finden sich auch im Gestaltungsleitfaden für den 5. Bauabschnitt, der derzeit im Rahmen des Projekts „BA5 im Dialog“ erarbeitet wird, siehe https://ba5-im-dialog.de/fragen-antworten/.

Das Konsortium Prinz Eugen Park finanziert sich durch die Beiträge seiner Mitglieder. Es kooperiert eng mit dem örtlichen Bezirksausschuss und den städtischen Referaten, die an     der Realisierung des Neubauquartiers beteiligt sind.

Es ist ein Erfolgsmodell, das beispielgebend für den 5. BA Messestadt sein sollte.

Unser Antrag im RIS

Dieser Antrag wurde in der Sitzung des BA15 am 14.11.2024 einstimmig angenommen.