Warum bist du bei den GRÜNEN, Manuel?

Mnann auf Fahrrad vor einem Bergsee

„Was für eine Frage?“, war meine erste Reaktion. Wo denn sonst für jemanden, der, seit er wählen darf ‒ und das ist Jahrzehnte her ‒ diese Partei gewählt hat? Als jemand, der auf den Anti-Atomkraft-Demos der 1980er-Jahre genauso unterwegs war wie auf den Protesten gegen den NATO-Doppelbeschluss. Als einer, der aus Überzeugung kein Auto besitzt und ein passionierter Alltagsradler ist.

Mann auf Fahrrad vor einem Bergsee
Manuel ist Berg am Laimer, seit er denken kann und GRÜN, seit er wählen darf.

Aber das “Überzeugungen haben” und “Wählen gehen”, selbst das Demonstrieren sind letztlich doch eher passive Tätigkeiten. Wie also kam es, dass ich mich entschlossen habe, in die Partei der GRÜNEN nicht nur einzutreten, sondern auch für den Bezirksausschuss Berg am Laim zu kandidieren? Das ist schon eine viel bessere Frage, auf die ich auch keine einfache und schnelle Antwort hatte, und über die ich tiefer nachdenken musste.

Ich denke, es war eine Kombination aus Gründen, die mich letztlich zu dieser Entscheidung gebracht haben: das beginnt mit meiner Lebensgefährtin, die in Bad Aibling für die GRÜNEN im Stadtrat sitzt, und die mir einerseits vor Augen geführt hat, wie viel man mit Engagement in der Lokalpolitik bewirken kann, die mir aber auch eine realistische Einschätzung gegeben hat, welchen Aufwand das bedeutet ‒ vor allem zeitlich. Dann kam mein generelles Interesse für meinen Stadtteil dazu, in dem ich schließlich seit meinem 4 Lebensjahr aufgewachsen bin, in dem auch schon mein Vater, Großvater und zeitweise mein Urgroßvater lebten. So kenne ich viel aus der Geschichte des Stadtteils von Erzählungen und aus eigener Anschauung; Geschichte hingegen endet nie ‒ was heute Gegenwart ist, ist morgen Geschichte, zu der ich gern meinen winzigen Teil beizutragen bereit bin. Und schließlich wurde ich „politisiert“ durch Entwicklungen im Stadtteil, die das Lebensumfeld (Hachinger-Bach-Straße Bach, Griechische Schule), den zunehmenden Verkehrskollaps (Berg-am-Laim-Straße) oder merkwürdige Verrenkungen um Bebauungspläne (Truderinger Straße) betreffen.

Warum aber dann die GRÜNEN? Für mich sind die GRÜNEN die natürliche Wahl, nicht nur, weil ich ihnen politisch und von meinen Überzeugungen her schon immer nahe stand. Ich denke vielmehr, es ist die einzige Partei, die sich komplett aus der alten “Links/Rechts-Ideologie” gelöst hat, und stattdessen pragmatische Politik im Sinne der Bürger, vor allem aber nachhaltige Politik auch im Sinne zukünftiger Generationen betreibt ‒ schließlich möchte ich nicht nur in der 4. Generation Berg am Laimer sein, sondern auch den Kindern und Kindeskindern meiner drei Töchter eine lebenswerte Zukunft und einen ebensolchen Stadtteil hinterlassen.