Antrag
Der BA15 fordert, dass die seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 eingeführten Leer-/Wendefahrten der S4 zwischen Trudering und Haar (und zum Teil darüber hinaus) umgehend auch zum Transport von Fahrgästen und als zusätzliches Angebot zur Verfügung gestellt werden. Verwaltung und Oberbürgermeister mögen sich in der Gesellschafterversammlung des MVV sowie gegenüber Freistaat, BEG und DB für ein Ende dieser absurden Praxis und die Einführung der offenkundig sehr einfach und kostengünstig möglichen Angebotsverdichtung zum nächstmöglichen Zeitpunkt einsetzen.
Begründung
Zunächst einmal freut sich der Bezirksausschuss Trudering-Riem, dass die nach vielen Jahren und noch mehr Anträgen angekündigte Verlängerung einzelner Fahrten der S4 bis nach Haar in der Mittagszeit (von Montag bis Freitag) mit dem letzten Fahrplanwechsel Realität wurde. Dem aktuellen Fahrplan kann man sechs von Trudering bis Haar verlängerte Verstärker-Züge und vier zusätzliche (Rück-)Fahrten ab Haar statt ab Trudering entnehmen, das Wenden (von Vollzügen) in Haar scheint kein Problem mehr darzustellen.
Allerdings ist regelmäßigen S-Bahn-Nutzer*innen seit Dezember nicht entgangen, dass die übrigen ca. 25* Verstärker der S4 zwischen den Hauptverkehrszeiten am Vormittag und am Nachmittag zwar offiziell weiterhin in Trudering enden, zum Wenden allerdings meist bis nach Haar, vereinzelt sogar darüber hinaus – und leer wieder zurück – gefahren werden. Das führt tagtäglich zu unnötigen und letztlich absurden Situationen, etwa dass Passagiere bis Gronsdorf oder Haar in Trudering aussteigen müssen, während „ihr“ Zug „ihre“ Zielstation dennoch – leer – an-/durchfährt; oder dass man in Haar oder Gronsdorf steht und gerne stadteinwärts mitfahren möchte, die Züge jedoch leer ab-/durchfahren und die Türen sich erst in Trudering öffnen.
Im Grunde gibt es also bereits einen ganztägigen 10-Minuten-Takt bis Haar, nur müsste dieser nun auch im Fahrplan erscheinen und die Züge (die die Strecke ohnehin befahren) nur noch ihre Türen öffnen (dürfen) – obendrein braucht es dafür weder zusätzliche Fahrzeuge oder mehr Personal.
In Zeiten der Klimakrise und leider oft auch berechtigter Klagen über ein nicht ausreichendes ÖPNV-Angebot ist dies eine tolle und wohl auch vglw. kostengünstige Gelegenheit für einen „quick win“, die nicht ignoriert werden darf!