Antrag
Das IMF e.V. ist eine Anlaufstelle für Frauen und Familien mit muslimisch geprägtem kulturellem Hintergrund im Stadtbezirk 15. Die Arbeit wurde bisher ausschließlich ehrenamtlich erbracht. Aufgrund des hohen Zuspruchs und der Einwerbung zahlreicher Projekte, ist die Arbeit über das Niveau, das ehrenamtlich zu leisten ist, hinausgewachsen. Wir beantragen die Förderung einer hauptamtlichen Stelle zur Sicherung und Verstetigung der Arbeit des IMF e.V. Diese Arbeit ist für die Unterstützung und Stärkung muslimisch geprägter Familien im Stadtbezirk ein großer Gewinn. Sie trägt zudem zur Beteiligung der Frauen an unserer Gesellschaft bei.
Begründung
Ziel des IMF e.V. ist die Stärkung von Frauen, Familien und Kindern. Entstanden aus dem früheren Verein „Muslimisches Forum Messestadt“ hat sich der inzwischen rein von Frauen geführte Verein „Interkulturelles Muslimisches Forum e.V.“ seit 2017 zu einer wichtigen Stelle zur Beratung und Stärkung von Frauen entwickelt. Zielgruppe des IMF e.V. sind diejenigen Frauen, die aufgrund ihrer Herkunft und kulturellen Prägung Angebote herkömmlicher Anlaufstellen eher zögerlich in Anspruch nehmen.
Das IMF beschreibt seine Ziele so (siehe dazu auch die Anlage):
„Die Familien sollen in ihrem Erziehungsauftrag unterstützt und entlastet werden; hierbei machen wir die Familien für eine gewaltfreie und respektvolle Erziehung stark.
Frauen haben in Familien und der gesamten Gesellschaft eine Schlüsselfunktion und können viel Positives bewegen. Angebote, die sie unterstützen sind unser Ziel.
Wir möchten zusätzlich Müttern und Vätern Anregungen geben, den Alltag und die Freizeit mit ihren Kindern gemeinsam zu gestalten.
Unsere aktuellen Angebote:
✓ Beratung für Frauen und Familien mit Begleitung in Gewaltschutzverfahren
✓ “Frauen stärken Frauen” gegen Radikalisierung
✓ MIND Mütter In Deutschland
✓ Mia Migrantinnen im Alltag einfach stark
✓ Frauenspezifische Beratung für Frauen und Familie“
Würde man sich an die Planung eines niederschwelligen Beratungsangebot für Frauen aus muslimisch geprägten Kulturen/Ländern machen, würde man genau zu einer Einrichtung wie dem IMF e.V. kommen. Wir haben das Glück, dass es diese Einrichtung bei uns bereits gibt – von der Zielgruppe selbst aufgebaut. Das langjährige Engagement hat inzwischen zahlreiche Früchte getragen, sogar eigene Räumlichkeiten konnten vor einem Jahr gefunden werden. Die Miete wird aus dem Selbsthilfefonds des Amts für Wohnen und Migration und aus Projektgeldern finanziert.
Das IMF e.V. spricht insbesondere muslimische Frauen an. Jedoch ist jede Frau willkommen. Die Religion spielt hier weniger eine Rolle als die kulturelle Prägung. Der Verein findet über die Gemeinsamkeit muslimischer Herkunft Zugang zu den Frauen und Familien und erleichtert diesen dadurch die Inanspruchnahme der Angebote. Das Konzept ist ähnlich der Familienarbeit durch christliche Bildungswerke, die insbesondere ab den 70er Jahren als Möglichkeit gesehen wurden, Frauen und Familien über diesen sozialen Zusammenhang zu erreichen und zu stärken.
Das IMF e.V. berät und stärkt Frauen auf professionellem Niveau. Das Team besteht aus Beraterinnen verschiedener Grundberufe (verschiedene pädagogische Ausbildungen, Erziehungsberaterin, Elterntrainerinnen, Gewaltschutzberaterinnen, Juristische Beraterin, frauenspezifische Krisenberaterin) die nach Beratungsbedarf abgerufen werden. Dabei arbeitet das IMF e.V. eng mit den Beratungsstellen der Stadt zusammen und vermittelt Frauen gegebenenfalls dorthin weiter.
Die Arbeit des IMF e.V. ist für unser Viertel ein äußerst wichtiger Baustein sozialer Unterstützung und Stabilität. Wir wünschen uns sehr, dass diese Arbeit bestehen bleiben kann, allein ehrenamtlich ist sie nicht mehr zu leisten.
Unser Antrag im RIS: https://risi.muenchen.de/risi/antrag/detail/7183426